Tauche ein in eine Welt voller Geheimnisse, Traditionen und tiefgreifender menschlicher Beziehungen mit dem ergreifenden Roman „Accabadora“ von Michela Murgia. Dieses preisgekrönte Meisterwerk entführt dich auf die italienische Insel Sardinien, wo eine alte Tradition das Leben der Dorfbewohner prägt und die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen lässt.
Begleite uns auf einer Reise, die dich berühren, nachdenklich stimmen und lange nach dem Zuklappen des Buches beschäftigen wird. „Accabadora“ ist mehr als nur ein Roman – es ist eine Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen, ein Spiegelbild der menschlichen Natur und eine Hommage an die Kraft der Gemeinschaft.
Eine berührende Geschichte über Leben, Tod und die Suche nach dem Sinn
Im Herzen Sardiniens, in einem kleinen Dorf, lebt die junge Maria. Als viertes Kind einer armen Familie scheint ihr Schicksal bereits vorgezeichnet. Doch das Leben hält eine unerwartete Wendung bereit: Sie wird von Bonaria Urrai adoptiert, einer Frau, die im Dorf als Schneiderin und Heilerin bekannt ist – und die ein dunkles Geheimnis birgt.
Bonaria Urrai ist eine Accabadora, eine „Vollenderin“, deren Aufgabe es ist, das Leiden unheilbar Kranker zu beenden. In einer Zeit, in der es keine moderne Medizin gibt, ist sie diejenige, die den Sterbenden den letzten Dienst erweist. Maria wächst in dem Glauben auf, dass Bonarias Handeln ein Akt der Barmherzigkeit ist, doch je älter sie wird, desto mehr Fragen stellen sich ihr. Ist es richtig, über Leben und Tod zu entscheiden? Wo verläuft die Grenze zwischen Mitgefühl und Mord?
Durch Marias Augen erleben wir die archaische Welt Sardiniens, eine Welt, in der Traditionen und Aberglaube das Leben bestimmen. Wir lernen die Dorfbewohner kennen, ihre Sorgen und Nöte, ihre Geheimnisse und Intrigen. Und wir werden Zeugen, wie Maria sich auf die Suche nach ihrer eigenen Identität begibt, zwischen der Liebe zu ihrer Adoptivmutter und dem Zweifel an deren Handeln.
Was „Accabadora“ so besonders macht
Michela Murgia ist mit „Accabadora“ ein außergewöhnlicher Roman gelungen, der weit über die Grenzen einer bloßen Unterhaltungslektüre hinausgeht. Hier sind einige Gründe, warum dieses Buch dich fesseln wird:
- Eine einzigartige Thematik: Die Auseinandersetzung mit der Accabadora-Tradition ist ebenso faszinierend wie erschreckend. Murgia gelingt es, ein Tabuthema aufzugreifen und auf sensible Weise zu beleuchten.
- Authentische Charaktere: Maria und Bonaria Urrai sind Figuren, die man so schnell nicht vergisst. Ihre Stärken und Schwächen, ihre Zweifel und Überzeugungen machen sie zu glaubwürdigen und menschlichen Protagonistinnen.
- Atmosphärische Beschreibungen: Sardinien wird in „Accabadora“ zu einem lebendigen Schauplatz. Murgia beschreibt die Landschaft, die Bräuche und die Mentalität der Menschen so eindringlich, dass man sich mitten ins Geschehen versetzt fühlt.
- Tiefgründige Fragen: Der Roman regt zum Nachdenken über Leben, Tod, Moral und die Bedeutung von Traditionen an. Er stellt Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
- Eine berührende Sprache: Michela Murgia schreibt in einer klaren, poetischen und einfühlsamen Sprache, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.
Die zentralen Themen von „Accabadora“
„Accabadora“ ist ein vielschichtiger Roman, der eine Vielzahl von Themen aufgreift, die uns alle betreffen:
- Leben und Tod: Die Frage nach dem Wert des Lebens und dem Recht auf einen würdigen Tod steht im Mittelpunkt der Handlung.
- Moral und Ethik: Der Roman fordert uns heraus, unsere eigenen moralischen Vorstellungen zu hinterfragen und uns mit schwierigen ethischen Dilemmata auseinanderzusetzen.
- Familie und Gemeinschaft: Die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern, die Bedeutung von Familie und die Rolle der Gemeinschaft werden auf eindringliche Weise dargestellt.
- Tradition und Fortschritt: Der Roman zeigt, wie Traditionen das Leben der Menschen prägen können, aber auch, wie wichtig es ist, sich weiterzuentwickeln und neue Wege zu gehen.
- Identität und Selbstfindung: Maria muss sich auf die Suche nach ihrer eigenen Identität begeben und herausfinden, wer sie wirklich ist.
Für wen ist „Accabadora“ geeignet?
Dieser Roman ist ideal für Leser, die…
- …sich für komplexe Charaktere und tiefgründige Geschichten interessieren.
- …sich gerne mit ethischen Fragen auseinandersetzen.
- …sich von fremden Kulturen und Traditionen faszinieren lassen.
- …einen Roman suchen, der sie berührt und nachdenklich stimmt.
- …die Werke von Autoren wie Elena Ferrante oder Isabel Allende schätzen.
Leseprobe: Einblick in die Welt der Accabadora
„Sie nannte sich Bonaria Urrai und war eine jener Frauen, die man auf dem Lande ‚Accabadora‘ nannte. Das Wort bedeutete Vollenderin. Sie half den Sterbenden, den Übergang zu vollziehen, wenn die Stunde gekommen war. Es war eine schwere Last, die sie trug, aber sie tat es mit Würde und ohne Reue. Sie wusste, dass sie das Richtige tat, auch wenn es nicht immer einfach war.“
Auszeichnungen und Kritiken
„Accabadora“ wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der renommierte Premio Campiello. Die Kritiken waren durchweg positiv:
- „Ein bewegender Roman über Leben, Tod und die Kraft der Liebe.“ – Die Zeit
- „Michela Murgia hat ein Meisterwerk geschaffen, das noch lange nachwirkt.“ – Süddeutsche Zeitung
- „Ein Buch, das man gelesen haben muss!“ – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Über die Autorin Michela Murgia
Michela Murgia (1972-2023) war eine italienische Schriftstellerin und Intellektuelle. Sie wurde in Cabras, Sardinien, geboren und starb in Rom. Sie studierte Theologie und arbeitete als Religionslehrerin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Ihr Debütroman „Il mondo deve sapere“ (Die Welt muss es wissen) wurde zu einem Bestseller und diente als Vorlage für den Film „Tutta la vita davanti“ (Das ganze Leben vor einem). Murgia war eine engagierte Verfechterin sozialer Gerechtigkeit und setzte sich für die Rechte von Minderheiten und Benachteiligten ein. Sie starb im Alter von 51 Jahren an Krebs.
Ihre Werke zeichnen sich durch eine klare Sprache, eine scharfe Beobachtungsgabe und eine tiefe Menschlichkeit aus. Sie gilt als eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen italienischen Literatur.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu „Accabadora“
Was bedeutet „Accabadora“?
„Accabadora“ ist ein sardisches Wort und bedeutet wörtlich übersetzt „Vollenderin“. In der Tradition bezeichnet es eine Frau, deren Aufgabe es ist, das Leiden unheilbar Kranker zu beenden, indem sie ihnen den Tod bringt.
Ist die Accabadora-Tradition real?
Die Existenz der Accabadora-Tradition ist historisch nicht eindeutig belegt, jedoch gibt es zahlreiche mündliche Überlieferungen und Berichte darüber, dass es in Sardinien in der Vergangenheit Frauen gab, die diese Aufgabe übernommen haben. Michela Murgia hat sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und in ihrem Roman eine fiktive, aber dennoch glaubwürdige Darstellung der Accabadora-Tradition geschaffen.
Ist „Accabadora“ ein historischer Roman?
Obwohl „Accabadora“ in einer vergangenen Zeit spielt und auf realen Traditionen basiert, ist es kein rein historischer Roman. Die Geschichte von Maria und Bonaria Urrai ist fiktiv, dient aber dazu, die Accabadora-Tradition und die damit verbundenen ethischen Fragen zu beleuchten.
Welche anderen Werke hat Michela Murgia geschrieben?
Neben „Accabadora“ hat Michela Murgia zahlreiche weitere Romane, Essays und Sachbücher veröffentlicht. Zu ihren bekanntesten Werken gehören:
- Il mondo deve sapere (Die Welt muss es wissen)
- Chirù
- Futuro interiore (Innerliche Zukunft)
- L’ho uccisa perche‘ l’amavo (Ich habe sie getötet, weil ich sie liebte)
Wo spielt „Accabadora“?
„Accabadora“ spielt in einem kleinen Dorf im Herzen Sardiniens. Die Landschaft, die Bräuche und die Mentalität der Menschen auf der Insel spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte.
Gibt es eine Verfilmung von „Accabadora“?
Bisher gibt es keine Verfilmung von „Accabadora“. Es ist jedoch denkbar, dass der Roman aufgrund seiner Popularität und seiner dramatischen Handlung in Zukunft verfilmt wird.
